20. Mai 2007, gute Wetterprognose, der Furkapass seit gestern offen, die Tagestour auf den Schneestock lockt. Das Zeitfenster für diese Tour ist klein. Wir starten auf 2400 müM, beim Belvedere, steigen auf 3500 und fahren wieder ab, alles noch vor 11 Uhr morgens. In einer Woche geht das schon nicht mehr gefahrlos, denn die Sonne brennt unerbittlich. Der Rhonegletscher ist bei gutem Wetter ein netter Greis, das Spaltenfeld auf 2600 – 2800 m Höhe überschaubar und umgehbar. Bei Nebel ein Fall für GPS und gute Hundenasen. Dolly selig, meine erste Tourenleithündin, hat uns hier vor 12 Jahren sicher an die richtige Passage zurückgeführt, bei 1 Meter Neuschnee und 50 m Sicht, Karte, Kompass und Höhenmesser.
Heute sieht‘s gut aus. Es wimmeln die Skitourenfreaks, überall sind Spuren. Anspruchsvoll für Peer, der Dolly abgelöst hat als Tourenleithund. Wir haben in Einerreihe eingespannt, das spart Energie und auf Skispuren läuft sichs einfacher so. Entsprechend sieht das Gespann gigantisch lang aus. Das Tempo ist, obwohl nicht Galopp, horrend. Man muss mitgehen, kann sich nicht ziehen lassen, ab 3000 m brummt mein Schädel. Der Lohn: die Sicht ist gut, man sieht sogar die Kühlturmfahne von Gösgen, den Mont Blanc und die Berninagruppe. Und dann die Abfahrt! Meine Begleiterin schwärmt vom Sülzchen, eine Traumpiste. Das ist dann wohl das letzte Training auf Schnee.